Themenschwerpunkt: „Pflege und Betreuung“

Themenschwerpunkt: „Pflege und Betreuung“

"Netzwerk Altern" stellt in regelmäßigen Abständen im Rahmen eines thematischen Schwerpunkts Projekte von den PartnerInnen des Netzwerk Altern vor und skizziert kurz deren Ziele und Inhalte. Dabei handelt es sich um die in der Projektdatenbank aufscheinenden Projekte.

Durch die älter werdende Gesellschaft und die damit verbundene steigende Anzahl an Menschen höheren Alters, nimmt die Thematik der Pflege und Betreuung in der österreichischen Sozialpolitik einen zunehmend wichtigen Stellenwert ein:

- die Differenzierung der Pflegebedürfnisse und die sich daraus ergebenden Herausforderungen und Möglichkeiten für die institutionelle Struktur der Pflegeversorgung (stationär wie mobile Versorgung),
- Übergänge zwischen dem Sozial- und Gesundheitssystem und zwischen einzelnen Betreuungsformen,
- die Frage nach Qualitätsentwicklung, -standards und -sicherung,
- Veränderungen die sich daraus für die Berufe im Pflege- und Betreuungsbereich ergeben,
- mögliche Finanzierungsmodelle und nicht zuletzt
- die Situation der pflegenden Angehörigen als zentrale Säule im Pflege- und Betreuungssystem verbunden mit der Frage möglicher Unterstützung,

sind einige der Themen, die sich im Zusammenhang mit dem Thema Pflege und Betreuung stellen.

In folgenden Projekten haben sich die PartnerInnen des „Netzwerk Altern“ mit Aspekten von Pflege und Betreuung auseinandergesetzt. Die Projekte sind entlang des Beginns der Projektlaufzeit gereiht:


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Team ProGenerationen
Netzwerk Altern Partner: Team ProGenerationen - Seniorenanimation und Angehörigenberatung

Das Kooperationsprojekt Team ProGenerationen ist ein seit 20. Jänner 2017 bestehendes Projekt der GerAnimations®-Trainerin Mag.a Gabriela Neveril und der Lebensberaterin Stephanie Niederhuber. Im Projekt wird Seniorenanimation mit Angehörigenberatung zu einem gemeinsamen Angebot für Familien verbunden. Das Team ProGenerationen kommt zu den Familien nach Hause und betreut und unterstützt vor Ort. Während Frau Niederhuber mit Angehörigen Gespräche führt, mit dem Ziel, diese in ihnen Anliegen zu unterstützen und bei Bedarf eine Neuorientierung zu ermöglichen, kümmert sich Frau Neveril um die älteren Angehörigen, bringt Abwechslung in den Alltag, achtet auf ein aktives Miteinander und sorgt für neue Impulse.

Team ProGenerationen hat sich zum Ziel gesetzt eine auf die Bedürfnisse beider Generationen abgestimmte Dienstleistung anzubieten.


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Palliative/Hospice Care and Care Dependency
Netzwerk Altern Partner: Institut für Pflegewissenschaft

Um eine möglichst gute und qualitativ hochwertige Pflege für PatientInnen höheren Alters zu ermöglichen, stellt die umfassende Erhebung der Bedürfnisse und Wünsche einen zentralen Schritt in der Versorgung von pflegebedürftigen Personen dar. Das Forschungsprojekt Palliative/Hospice Care and Care Dependency beschäftigt sich mit der Anpassung der Care Dependency Scale (CDS) auf das palliative Setting. Weiters wird im Zuge des Projekts das adaptierte Instrument auf seine Validität und Reliabilität geprüft.

Das vom Institut für Pflegewissenschaft der Medizinischen Universität Graz initiierte Projekt läuft bis April 2020.


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DET_CAREMIX: determinants of use of care in Slovenia and Austria
Netzwerk Altern Partner: Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung

Slowenien und Österreich weisen, wie viele weitere europäische Länder, eine vorwiegend informelle Pflege auf, wobei in Österreich die pflegenden Angehörigen mehr unterstützt werden. Das Ziel des Projekts DET_CAREMIX ist es, mittels Mixed Methods ein besseres Verständnis zu bekommen für:

  • Wie sich ältere Menschen für Pflege entscheiden
  • Wer die Pflege ausübt und wer welche Aufgaben übernimmt
  • Welche Faktoren einen Einfluss auf die Entscheidung haben (z.B. kulturelle Werte, etc.)
  • Wie die Faktoren von der öffentlichen Politik beeinflusst werden und ob diese sich zwischen den Gruppen von Langzeitpflege-NutzerInnen unterscheiden (z.B. sozioökonomische Bedingungen, etc.)

Das European Centre (Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung) arbeitet gemeinsam mit der University of Ljubljana und dem Institute for Economic Research an DET_CAREMIX.

Das Projekt wurde von FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) und ARRS (Slovenian Research Agency) in Auftrag gegeben und läuft bis Ende Juni 2019.


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European Network on Long-term Care Quality and Cost Effectiveness and Dependency Prevention
Netzwerk Altern Partner: Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung

Das Ziel des Forschungsprojekts European Network on Long-term Care Quality and Cost Effectiveness and Dependency Prevention ist es, eine Synthese existierender Nachweise der Effektivität von Interventionen in der Langzeitbetreuung zu fünf Themen zu schaffen:

  • Trends bei Beeinträchtigung innerhalb der EU
  • Prävention der Abhängigkeit
  • Informelle PflegerInnen
  • Innovative Pflegemodelle und Technologien
  • Integrierte Pflegeversorgung

Zu den 5 Themengebieten werden die vorhandenen Nachweise mittels Rapid Reviews und Fallstudien überprüft.

ProjektpartnerInnen des European Centre sind: PSSRU, LSE (UK – project coordinators), University of Tampere (Finland), University of Bremen (Germany), University of Barcelona (Spain), UNED-IMIENS Madrid (Spain), INSERM (French), EHESP School of Public Health (France), IRNCA (Italy), THL (Finland), Stockholm Gerontology Research Centre (Sweden) and CASE (Poland).

Das Forschungsprojekt wird finanziert von der European Commission (Directorate-General for Employment, Social Affairs and Inclusion) und läuft bis Ende 2018.


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EXCELC - Lebensqualität durch Betreuung und Pflege: ein Vergleich dreier Länder
Netzwerk Altern Partner: Forschungsinstitut Altersökonomie der WU Wien

Um Versorgungs- und Unterstützungssysteme für pflegebedürftige Menschen effektiv und effizient zu gestalten, ist es erforderlich die Wirkungen bzw. Ergebnisse der Langzeitpflege und -betreuung zu erfassen. Anspruch des Projektes EXCELC ist es daher, erstmals länderübergreifend zu ermitteln, wie Pflege- und Betreuungsarrangements die Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen und ihrer betreuenden Angehörigen beeinflussen und welche Rolle professionelle Betreuungs- und Pflegedienstleistungen dabei spielen. Dazu wird ASCOT (Adult Social Care Outcomes Toolkit) angewendet, ein Instrument zur Erfassung pflegebezogener Lebensqualität, um Effektivität und die Effizienz häuslicher Pflege und Betreuung im Vergleich dreier Länder, England, Finnland und Österreich, abzubilden.

ProjektpartnerInnen sind die Wirtschaftsuniversität Wien, University of Kent (UK), London School of Economics and Political Science (UK), National Institute for Health and Welfare (Finland).

Finanziert wird das Projekt von NORFACE (New Opportunities for Research Funding Agency Cooperation in Europe), FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) und dem FSW (Fonds Soziales Wien). Das seit April 2015 laufende Projekt findet seinen Abschluss im März 2018.

> Outputs des Forschungsprojekts finden Sie hier!


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CiM-Outcomes
Netzwerk Altern Partner: Forschungsinstitut Altersökonomie der WU Wien

Das Projekt CiM-Care in Movement, widmet sich der Entwicklung eines IKT-unterstützten Systems, das im Wesentlichen aus drei Komponenten besteht: Erstens soll die technisch-unterstützte Förderung physischer Aktivitäten die Lebenssituation von zwei Personengruppen (Personen mit und der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparats und Unterstützung physische Leistungsfähigkeit von Menschen und freiwilligen HelferInnen) verbessern. Zweitens wird ein standardisiertes Schulungs- und Kommunikationssystem für betreuenden Angehörigen und professionellen Pflege- und Betreuungskräften eingerichtet. Drittens soll ein elektronisches Zeitbankensystem freiwillige Hilfe durch Nicht-Familienmitglieder attraktiver machen und zur freiwilligen Tätigkeit anregen.

Das WU Forschungsinstitut für Altersökonomie übernimmt die Evaluierung der Effektivität des entwickelten CiM-Systems mit folgenden Zielsetzungen:

  • In welcher Weise beeinflusst das „CiM-System“ die Lebensqualität von betreuungs- und pflegebedürftigen Personen?
  • Werden die Guidelines und Schulungen für Angehörige/Freiwillige in der Betreuungsarbeit als hilfreich empfunden?
  • Wird die Kommunikation zwischen informell und professionell betreuenden Personen verbessert?
  • Welchen Einfluss hat das Zeitbankensystem auf die Bereitschaft Unterstützung und Hilfe auf freiwilliger Basis zu leisten?

Folgende Projektpartner sind an dem Projekt beteiligt:
Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH, (Koordination) (Österreich), Hilfswerk Salzburg (Österreich), Paris Lodron Universität Salzburg (Österreich), ilogs mobile software GmbH (Österreich), Eichenberger Szenografie (Österreich), ALDIA Cooperativa Sociale (Italien), Eichenberger Szenografie (Schweiz).

Das Forschungsprojekt wird zu jeweils 50% von AAL Joint Programme - FFG und der EU finanziert und läuft bis September 2019.

> Link zur offiziellen Seite von CiM-Care in Movement


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WHO-IC - A New Framework for Integrating Health Services Delivery and Long-term Care
Netzwerk Altern Partner: Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung

Eines der Hauptziele der WHO-Mitgliedstaaten ist es, ein nachhaltiges und gerechtes Langzeitpflege - System aufzubauen und dieses kontinuierlich zu verbessern (WHO, 2016, 19). Das Forschungsprojekt WHO-IC zielt darauf ab, die Implementierung des European Framework for Action on Integrated Health Services Delivery (EFFA IHSD) zu unterstützen und Lösungen zu finden, die auf den Erfahrungen und unterschiedlichen Modellen innerhalb Europas aufbauen.

Meilensteine bzw. Aktivitäten im Rahmen des Projekts: die Adaptierung des Rahmens bzw. Rahmenuntersuchung, Fallstudien (5-6 Länder) und finaler Bericht.

Kooperationspartner und Auftraggeber des Projekts ist WHO Europe. Das Projekt läuft bis Ende Jänner 2018.


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Die Bedeutung von Kennzahlen im Rahmen des Nationalen Qualitätszertifikats (NQZ)
Netzwerk Altern Partner: Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung

Vierzig österreichische Pflegeheime haben bereits eine Zertifizierung entsprechend dem Nationalen Qualitätszertifikat (NQZ) erlangt. Das Ziel des Projekts ist es, die implementierten Kennzahlen mittels einer Analyse von Dokumenten, die von Pflegeeinrichtungen im Zertifizierungsprozess zur Verfügung gestellt werden, zu untersuchen. Des Weiteren wird in der Studie versucht, Empfehlungen und konkrete Initiativen für weitere Verbesserungen zu entwickeln, die eine größere Transparenz und BenutzerInnenfreundlichkeit mitberücksichtigen.

Die Studie ist vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (BMASK) beauftragt und läuft bis Ende des Jahres 2017.


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ZentrAAL-OUTCOMES
Netzwerk Altern Partner: Forschungsinstitut Altersökonomie der WU Wien

Das Forschungsinstitut für Altersökonomie der WU koordiniert das Arbeitspaket „Evaluierung“ des Projekts „ZentrAAL“, bei dem im Bundesland Salzburg AAL-Technologien in einem über 15 Monate angelegten Feldtest erprobt werden. Im Zuge der begleitenden outcome-orientierten Evaluierung werden die Auswirkungen der ZentrAAL-Technologien auf das Leben älterer Menschen, ihrer Angehörigen und der involvierten professionellen Betreuungspersonen analysiert.

Die Kooperationspartner im Evaluationsprojekt sind Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH (Koordination), Universität Salzburg, Fachhochschule Kärnten, ilogs mobile software GmbH, Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekom, Salzburg Wohnbau GmbH sowie das Hilfswerk Salzburg.

Das bis Dezember 2017 laufende Forschungsprojekt ZentrAAL-OUTCOMES wird im Rahmen des benefit Programms und der WU gefördert.

> Link zur offiziellen Seite von ZentrAAL


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Mobilising the Potential of Active Ageing in Europe (MOPACT)
Netzwerk Altern Partner: Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung

Ziel von MOPACT war es, innovative Richtlinien und Ansätze zu entwickeln, um den zentralen sozialen und ökonomischen Herausforderungen in Europa begegnen zu können. Ausgehend von der Annahme, dass Europa neue Paradigmen des Alterns braucht, um sich erfolgreich auf den demografischen Wandel einzustellen und entsprechend zu reagieren, untersucht MOPACT den Einfluss und die Schnittstellen des demografischen Wandels auf Bereiche, die für die soziale und ökonomische Entwicklung in Europa entscheidend sind. Als solche Bereiche wurden u.a. die steigende Nachfrage an Langzeitpflege, Veränderung sozialer und politischer Rollen und schrumpfende und alternde Arbeitskräfte identifiziert.

Diese Untersuchung wurde im Zeitraum vom März 2013 und Februar 2017 von einem multidisziplinären Team, das sich aus über 29 PartnerInnen aus 13 Ländern speist, vorgenommen.

Gefördert wurde das Forschungsprojekt von der Europäischen Kommission, Seventh Framework Programme und dem TOP.EU Programm des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW).

> Forschungsbereiche des Projekts MOPACT finden Sie hier!
> Publikationen des Projekts MOPACT finden Sie hier!


Weitere Projekte zum Thema Pflege finden Sie hier:

Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung:

Forschungsinstitut Altersökonomie der WU Wien:

Institut für Pflegewissenschaft:

Institut für Psychologie:

queraum. kultur und sozialforschung:


Thema für den kommenden Schwerpunkt: „Wohnen, Stadtplanung, Barrierefreiheit“

Netzwerk-PartnerInnen haben die Möglichkeit im Rahmen des Themenschwerpunkts durch das Eintragen ihrer Projekte oder die Zusendung von Berichten ihre Expertise vorzustellen und zu skizzieren.


Redaktionelle Bearbeitung: Mag.a Justyna Zgud, Mag.a Magdalena Tauber