Gender Salon: Alte Besen, neue Eisen – Emanzipatorische Zugänge zu Frauen, Alter(n) und Beruf

FH Campus Wien, A.-1.05, Favoritenstraße 226, 1100 Wien, Österreich

Vortrag von Prof.in Dr.in Roberta Maierhofer M.A., Leiterin des Zentrums für Inter-Amerikanische Studien, Universität Graz, beschäftigt sich als Kulturwissenschafterin mit Fragen der kulturellen Repräsentation der materiellen Realität, insbesondere mit dem Thema Alter und Altern. In ihrem Forschungsbereich der kulturellen Gerontologie hat sie einen theoretischen Zugang zum Thema entwickelt (Anokritizismus).

Inhalte:

In diesem Vortrag wird der Frage nach der Schnittstelle zwischen Alter und Geschlecht im Allgemeinen und in Bezug auf die Arbeitswelt und Berufstätigkeit im Speziellen nachgegangen. Dies gelingt durch einen anokritischen Zugang, der den Widerstand gegen die Annahme bezeichnet, dass die Biologie des Menschen identitätsbestimmend den sozialen und kulturellen Stellenwert festlegt. Ausgehend von der Vorstellung, dass kulturelles Altern ein Phänomen ist, das Frauen früher und stärker betrifft, weil deren Identität häufig auf Aussehen reduziert wird, ermöglicht dieser kulturwissenschaftliche Zugang das Sichtbarwerden des Wechselspiels von Kontinuität und Veränderung als identitätsstiftendes Merkmal sowohl für Frauen als auch Männer.

Gerade in der Arbeitswelt wird häufig aufgrund der Erscheinung auf „innere“ Werte geschlossen, und Alter gilt oft als Ausschluss aus der Berufstätigkeit. Oft wird das gesellschaftliche Bild besonders von Frauen durch negative Altersbilder, Rollenklischees und Unsichtbarkeit geprägt, was ganz konkrete, negative Auswirkungen auf alle Bereiche des Lebens hat. Arbeitnehmer_innen über 50 sehen sich hartnäckig mit dem Vorurteil konfrontiert, unproduktiv und weniger leistungsfähig zu sein. Das Arbeitsmarktservice (AMS) versucht durch den Slogan, dass es „eine Frage der Einstellung“ sei, ein Umdenken zu erzeugen.

Damit diese Maßnahmen jedoch erfolgreich sind, bedarf es ein radikaleres Umdenken. Eine anokritische Auseinandersetzung mit einschränkenden Bildern und stereotypenhaften Vorstellungen sind daher wichtige Instrumentarien, um Möglichkeiten für Gegennormen und Subversion zu eröffnen. Alter und Altern können somit als kontinuierlicher, kreativer Prozess wahrgenommen werden, was emanzipatorische Zugänge erlaubt.

Weitere Informationen und Anmeldung finden Sie unter:

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