AAL Vision Österreich - Positionspapier

AutorInnen
Arbeitskreis "AAL Vision Österreich"
Informationen der Publikation (z.B. Journal, Seitenzahl, Verlag, etc.)
Positionspapier, 60, AAL AUSTRIA Innovationsplattform für intelligente Assistenz im Alltag
Jahr

Der demografische Wandel zählt zu den größten gesellschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. Die statistisch zunehmende Lebenserwartung der Menschen verändert nicht nur die Altersstruktur der Gesellschaft, sondern hat auch Einfluss auf Wohn- und Familienstrukturen. Moderne Technologien, die ältere Menschen und betreuen-de/pflegende Angehörige in ihrem täglichen Leben unterstützen, gewinnen zunehmend an Bedeutung.

„Ambient Assisted Living“ (AAL; auch: altersgerechte Assistenzsysteme für ein umgebungsunterstütztes, gesundes und unabhängiges Leben) trägt dazu bei, dass insbesondere ältere und mobileingeschränkte Menschen bis ins hohe Alter ein möglichst selbstständiges, selbstbestimmtes und sozial integriertes Leben führen können. Ambient Assisted Living ist bereits Gegenstand zahlreicher nationaler und internationaler Forschungsprojekte. Für eine überregionale und flächendeckende Umsetzung von AAL-Lösungen sind jedoch umfassende Maßnahmen auf politischer, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene erforderlich.

Der Arbeitskreis „AAL Vision Österreich“ entwirft – mit Blick auf den Ist-Zustand in Europa sowie auf innovative Forschungsansätze, aber auch Hürden bei der Markterschließung – im vorliegenden Positionspapier eine konkrete AAL-Vision für Österreich, die bis zum Jahr 2025 umgesetzt sein könnte. Sicheres Wohnen, eine gute Betreuung und der Erhaltder Aktivität und Mobilität stellen besonders wichtige Kernbereiche dieser Vision dar. Eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung der AAL-Vision ist, dass alle beteiligten Stakeholder ein weitgehend gemeinsames Verständnis von AAL entwickeln, vernetzt miteinander agieren und darauf basierend jeweils entsprechende Schritte setzen. Drei Gruppen von Stakeholdern sind in diesem Kontext relevant: Zu den primären Stakeholdern zählen die Nutzerinnen und Nutzer (ältere Menschen, pflegende bzw. betreuende Privatpersonen etc.), sekundäre Stakeholder sind die Anbieter (Gesundheit und Sozialeinrichtungen, KMU, große Technologie- bzw. IKT-Unternehmen, Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen etc.), die Gruppe der tertiären Stakeholder umfasst die Finanzierungs- und Gesetzgebungsseite (Politik, Öffentliche Hand, Medien, Sozialversicherungsträger etc.).

Zur Veranschaulichung, wie eine optimale Vernetzung der einzelnen Stakeholder funktionieren könnte, werden in Form von drei „Kurzgeschichten“ Szenarien aus dem Jahr 2025  beschrieben, in  denen die AAL-Vision bereits Realität ist. Das Marktpotenzial von AAL ist unbestritten. Dies belegen zahlreiche Studien und Statistiken. Durch den demografischen Wandel entsteht für die Wirtschaft eine wachsende, lukrative Zielgruppe – von der aktiven 50plus-Generation bis zu hochbetagten Menschen. Damit sich AAL-Lösungen auch wirtschaftlich erfolgreich entwickeln können, braucht es regulatorische, gesetzliche und finanzielle Rahmenbedingungen durch die Politik. Von Seiten der Anbieter gilt es, innovative, modulare Geschäftsmodelle und Lösungen zu entwickeln. Auch die AAL-Anwender/-innen gestalten den Markt durch ihre Erwartungshaltungen und Forderungen im Hinblick auf die Produkte mit.

Der Arbeitskreis AAL Vision Österreich des Vereins AAL AUSTRIA hat Empfehlungen für alle involvierten Stakeholder erstellt, damit dieses Ziel, die AAL-Vision bis spätestens 2025 zu verwirklichen, erreicht werden kann.


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